März 2017

Sehr geehrte Frau Kollegin!
Sehr geehrter Herr Kollege!

Für mich als Vorsitzenden eines Betriebsrates ist es dann doch befriedigend, auch einmal von erfreulichen Entwicklungen berichten zu können. Durch intensive Verhandlungen mit dem Rektorat konnte der Betriebsrat Verbesserungen im Bereich der Lehrveranstaltungskategorien bei LektorInnen und Senior-Lecturer erreichen. Wesentliche Eckpunkte sind die Reduzierung der Lehrverpflichtung von Senior-Lecturer im Bereich der LVG3-Lehre von 28 auf 24 Stunden bei Vollanstellung bzw. von 14 auf 12 Stunden bei Halbanstellung. Die Betrauung von „SprachlehrerInnen“ wird kritisch hinterfragt, und folglich werden Lehrveranstaltungen, die nicht explizit der Sprachvermittlung dienen (z.B. Landeskunde, Sprachwissenschaft) künftig besser bezahlt, d.h. nach LVG1 statt wie bisher nach LVG2. Da die Universität Wien keine Mischverträge ausstellt (Gesetze sprechen nicht gegen Mischverträge), führt dies in manchen Fällen dazu, dass (unbefristete) SprachlehrerInnen neue Verträge erhalten: einen (unbefristeten) Senior-Lecturer-Vertrag für die LVG2-Stunden und einen (unbefristeten) Lektorenvertrag für die LVG1-Stunden.

Bei den Lektoraten gibt es auch eine Lockerung der acht Stunden-Begrenzung im Bereich der LVG2 und LVG3-Lehre. Das weiterhin bestehende größte Problem im Bereich der LektorInnen (42% der gesamten Lehre an der Universität Wien wird von LektorInnen geleitet) ist weiterhin die Entfristung. Den Schritten dazu ist in diesen Betriebsratsnachrichten ein eigener Punkt gewidmet.

TutorInnen: Die Neuregelung der Tutorien erfolgt offenbar nicht so, wie es nach Meinung des Betriebsrates erfolgen sollte: Vor allem die Zuweisung von Kontingenten für Tutorenstunden ist nach der Umstellung auf das neue System viel zu gering. Viele KollegInnen erleben das neue System in erster Linie als Einsparmaßnahme, nicht als den angekündigten Schritt zu mehr Gerechtigkeit. Wir empfehlen allen TutorInnen, über die geleistete Arbeit genaue Auszeichnungen zu führen, und bitten alle Lehrenden, ihre TutorInnen auf diese Empfehlung hinzuweisen. Nur mit genauer Dokumentation der Unzulänglichkeit der zugewiesenen Stundenkontingente können wir als Betriebsrat aktiv werden.

Studienplatzfinanzierung: Auf Österreichs Universitäten kommt in den nächsten Monaten die größte Herausforderung nach der Einführung des UG 2002 zu: die Einführung der Studienplatzfinanzierung und die damit verbundene Studienplatzbegrenzung in allen Fächern. Gerade für die Universität Wien mit über 30% der Studierenden (94.000 von insgesamt fast 309.000 in ganz Österreich) und NUR 15% Anteil am Gesamtbudget aller Universitäten, eröffnen sich enorme Herausforderungen hin zu einer nachhaltigen Verbesserung der Betreuungsverhältnisse. Diese Verbesserung kann aber nur erreicht werden, wenn das mit der Studienplatzfinanzierung zu erwartende zusätzliche Geld für die Universität Wien allen Anstellungsverhältnissen von Lehrenden zugutekommt und nicht nur in die Erhöhung der Zahl von Professuren investiert wird. Wesentlicher Eckpunkt ist der Ausbau von Senior-Lecturer-Stellen, verbunden mit der Möglichkeit, im Rahmen der Dienstzeit auch wissenschaftlich zu arbeiten. Auch sollte der Supportbereich erweitert werden, um Lehrende von administrativen Aufgaben zu entlasten.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein schönes und spannendes Sommersemester!

Karl Reiter; Vorsitzender BRWUP

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TUTORIEN – VERBESSERUNG ODER SPARPROGRAMM?
ENTFRISTUNG BEI LEHRAUFTRÄGEN
ERLÖSCHEN DER HABIL
EVALUIERUNG PSYCHISCHE BELASTUNGEN
DIGITALE MATERIALIEN - UNTERSTÜTZUNG FÜR LEHRENDE
GRATIS EINTRITT RARITÄTENBÖRSE
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